ACDC by Martin Huxley

ACDC by Martin Huxley

Autor:Martin Huxley
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Hannibal Verlag
veröffentlicht: 2013-11-24T16:00:00+00:00


Die Adidas-Variante von Chuck Berrys Entengang

20 BACK IN BLACK

Guter alter Wein in neuen Schläuchen

Bevor die Tournee in der neuen Besetzung richtig losgehen konnte, wurden Ende Juni/Anfang Juli einige Probekonzerte in Belgien und Holland vorgeschaltet, um abschätzen zu können, wie das Publikum auf Brian reagieren würde. Das Ergebnis war überwältigend, wie Angus stolz berichtete: „Unser Manager sagte: ,Wir nehmen besser keine große Halle.‘ Wir wussten ja nicht, was auf uns wartete. Wir spielten also in einer kleineren Halle mit 2000 Plätzen, aber am Schluss sagte der Ver­anstalter: ,Es sind 15.000 gekommen, und es reisen immer noch Leute aus ganz Europa an.‘ Da fühlte ich mich gut, so als ob wir uns für eine gerechte Sache einsetzen würden.“

Von Antwerpen wusste Brian Folgendes zu erzählen: „Nach dem Konzert kam ein Fan mit einer Tätowierung von Bon auf dem Arm zu mir und sagte: ‚Dieser Kerl hier war mein Held, aber jetzt ist er nicht mehr da. Ich wünsche dir alles Glück der Erde.‘ Ich stand nur da und zitterte. Der arme Junge wurde von Tausenden von Menschen auf der ganzen Welt geliebt, und dann setzen die Leute ihr ganzes Vertrauen auf mich. Seitdem weiß ich, dass ich für diesen Fan und für so viele andere wie ihn singe.“

Nachdem Brian die Feuerprobe also bestanden hatte, wurde die Back-In-Black-Welttournee am 30. Juli, einen Tag vor Veröffentlichung der Platte, im County Fieldhouse in Erie (Pennsylvanien) im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet: Als effektvolle Showeinlage hatte man eine eineinhalb Tonnen schwere Bronzeglocke mitgenommen, die Brian nun zu Anfang eines jeden Konzerts zu den einleitenden Klängen von „Hell’s Bells“ mit einem Vorschlaghammer bearbeiten durfte.

Nach ein paar Konzerten antwortete Brian in einem Interview auf die Frage, wie er sich bei seinen Auftritten nun fühle: „Mein Selbstver­trauen nimmt langsam zu. Für mich ist jetzt aber jedes Konzert immer noch das erste, denn jedes Mal ist es ein anderes Publikum. Die Leute kennen die Band nur mit Bon als Sänger, also bin ich überall der Neue.“

Doch wohin er auch kam, Brian wurde von den Konzertbesuchern sofort ins Herz geschlossen. Er blickt zurück: „Ich kann mich noch genau an das erste Konzert erinnern. Die Fans spannten im Publikum ein zehn Meter langes Spruchband auf. Auf dem stand: ,DER KÖNIG IST TOT – LANG LEBE DER KÖNIG.‘ Ich lasse mich sonst durch nichts so leicht aus der Ruhe bringen, aber das haute mich einfach um. Und in England machten mir die Fans dann durch Sprechchöre Mut. Sie wussten ganz genau, dass ich Angst hatte.

„Alle waren unglaublich nett. Ich hatte erwartet, dass vielleicht ein paar Leute etwas sagen würden, aber es kam kein Einziger. Von Anfang an standen alle voll auf meiner Seite, und dabei waren die ersten Konzerte, bevor die Platte herauskam. Die Leute kannten die Lieder also noch gar nicht.“

Da Brian mit sämtlichen Niederlagen, die man als Musiker nur erleben kann, bestens vertraut war, bedeutete es ihm neben dem rein kommerziellen Erfolg nun umso mehr, von den AC/DC-Fans so viel Hingabe zu erfahren, auch wenn ihre Hartnäckigkeit manchmal zum Ärgernis werden konnte: „Wenn sie dich finden wollen, finden sie dich auch.



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